Nun scheint es
möglich zu sein, die allgemeinste Satzform anzugeben: das heißt, eine Beschreibung der Sätze irgend einer Zeichensprache
zu geben, so daß jeder mögliche Sinn durch ein Symbol, auf welches die Beschreibung paßt, ausgedrückt werden kann,
und daß jedes Symbol, worauf die Beschreibung paßt, einen Sinn ausdrücken kann, wenn die Bedeutungen der Namen
entsprechend gewählt werden.
Es ist klar, daß bei der Beschreibung der allgemeinsten Satzform nur
ihr Wesentliches beschrieben werden darf, - sonst wäre sie nämlich nicht die allgemeinste.
Daß es eine allgemeine Satzform gibt, wird dadurch bewiesen, daß es keinen Satz geben darf,
dessen Form man nicht hätte voraussehen (d.h. konstruieren) können.
Die allgemeine Form des Satzes ist: Es verhält sich so und so.
4.51 Angenommen, mir wären alle Elementarsätze gegeben: Dann läßt
sich einfach fragen: Welche Sätze kann ich aus ihnen bilden? Und
das sind alle Sätze und so sind sie begrenzt.
4.52 Die Sätze sind Alles, was aus der Gesamtheit aller
Elementarsätze folgt (natürlich auch daraus, daß es die
Gesamtheit aller ist). (So könnte man in gewissem
Sinne sagen, daß alle Sätze Verallgemeinerungen der Elementarsätze
sind.)
4.53 Die allgemeine Satzform ist eine Variable. |