Der Satz ist eine Wahrheitsfunktion der Elementarsätze
(Der Elementarsatz ist eine Wahrheitsfunktion seiner selbst.)
5.01 Die Elementarsätze sind die Wahrheitsargumente des Satzes.
5.02 Es liegt nahe, die Argumente von Funktionen mit den Indices von
Namen zu verwechseln. Ich erkenne nämlich sowohl am Argument wie am
Index die Bedeutung des sie enthaltenen Zeichens. In Russell's "+c"
ist z.B. "c" ein Index, der darauf hinweist, daß das ganze Zeichen
das Additionszeichen für Kardinalzahlen ist. Aber diese Bezeichnung
beruht auf willkürlicher Übereinkunft und man könnte statt "+c" auch
ein einfaches Zeichen wählen; in "~p" aber ist "p" kein Index,
sondern ein Argument: der Sinn von "~p" kann nicht
verstanden werden, ohne daß vorher der Sinn von "p" verstanden
worden wäre. (Im Namen Julius Cäsar ist „Julius” ein Index. Der Index
ist immer ein Teil einer Beschreibung des Gegenstandes, dessen Namen
wir ihm anhängen. Z.B. Der Cäsar aus dem Geschlechte der Julier.)
Die Verwechslung von Argument und Index liegt, wenn ich mich nicht
irre, der Theorie Frege's von der Bedeutung der Sätze und Funktionen
zugrunde.
Für Frege waren die Sätze der Logik Namen, und deren Argumente die
Indices dieser Namen.
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