Die Wahrheitsfunktionen sind keine materiellen Funktionen.
Wenn man z.B. eine Bejahung durch doppelte Verneinung erzeugen kann,
ist dann die Verneinung — in irgend einem Sinn — in der Bejahung
enthalten?
Verneint „~~p” ~p, oder bejaht es p: oder beides?
Der Satz „~~p” handelt nicht von der Verneinung wie von einem
Gegenstand: wohl aber ist die Möglichkeit der Verneinung in der
Bejahung bereits präjudiziert.
Und gäbe es einen Gegenstand, der „~” hieße, so müßte „~~p” etwas
anderes sagen als „p”. Denn der eine Satz würde dann eben von ~
handeln, der andere nicht.
5.441 Dieses Verschwinden der scheinbaren logischen Konstanten tritt auch
ein, wenn „~(x).~fx” dasselbe sagt wie „(x).fx”, oder
„(x).fx . x=a” dasselbe wie „fa”.
5.442
Wenn uns ein Satz gegeben ist, so sind mit ihm auch schon die
Resultate aller Wahrheitsoperationen, die ihn zur Basis haben,
gegeben.
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