6.122

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Daraus ergibt sich, daß wir auch ohne die logischen Sätze auskommen können, da wir ja in einer entsprechenden Notation die formalen Eigenschaften der Sätze durch das bloße Ansehen dieser Sätze erkennen können.

6.1221 Ergeben z.B. zwei Sätze "p" und "q" in der Verbindung "p  HOOK  q" eine Tautologie, so ist klar, daß q aus p folgt.

Daß z.B. "q" aus "p  HOOK  q . p" folgt, ersehen wir aus diesen beiden Sätzen selbst, aber wir können es auch so zeigen, indem wir sie zu "p HOOK q . p:  HOOK  :q" verbinden und nun zeigen, daß dies eine Tautologie ist.

6.1222    Dies wirft ein Licht auf die Frage, warum die logischen Sätze nicht durch die Erfahrung bestätigt werden können, ebenso wenig wie sie durch die Erfahrung widerlegt werden können. Nicht nur muß ein Satz der Logik durch keine mögliche Erfahrung widerlegt werden können, sondern er darf auch nicht durch eine solche bestätigt werden können.

6.1223    Nun wird klar, warum man oft fühlte, als wären die „logischen Wahrheiten” von uns zu „fordern”: wir können sie nämlich insofern fordern, als wir eine genügende Notation fordern können.

6.1224    Es wird jetzt auch klar, warum die Logik die Lehre von den Formen und vom Schließen genannt wurde.