Wie auch beim Tod die Welt sich nicht ändert, sondern aufhört.
6.4311 Der Tod ist kein Ereignis des Lebens. Den Tod erlebt man nicht.
Wenn man unter Ewigkeit nicht unendliche Zeitdauer, sondern
Unzeitlichkeit versteht, dann lebt der ewig, der in der Gegenwart
lebt.
Unser Leben ist ebenso endlos, wie unser Gesichtsfeld grenzenlos ist.
6.4312 Die zeitliche Unsterblichkeit der Seele des Menschen, das heißt also
ihr ewiges Fortleben auch nach dem Tode, ist nicht nur auf keine
Weise verbürgt, sondern vor allem leistet diese Annahme gar nicht
das, was man immer mit ihr erreichen wollte. Wird denn dadurch ein
Rätsel gelöst, daß ich ewig fortlebe? Ist denn dieses ewige Leben
dann nicht ebenso rätselhaft wie das gegenwärtige? Die Lösung des
Rätsels des Lebens in Raum und Zeit liegt außerhalb von Raum
und Zeit.
(Nicht Probleme der Naturwissenschaft sind ja zu lösen.)